Historisches Grabmal - großer Grabengel aus Marmor - Alfred Adelmann v. Adelmannsfelden / Nordfriedhof Wiesbaden

Reichsgraf Alfred Adelmann von Adelmannsfelden – persönlicher Adjutant von König Wilhelm II von Württemberg

Es war der Bildhauer und Dresdner Professor von Schilling, welcher eines der schönsten und künstlerisch anspruchsvollsten Grabdenkmäler auf dem Wiesbadener Nordfriedhof errichtete. Die Grabanlage besteht aus einer 130 cm hohen Marmorfigur mit einem 140 cm hohen Granitsockel. Die Figur bildet eine kniende Frau ab, welche im antiken Gewand in der rechten Hand einen Rosen und Eichenlaubkranz ausstreckt und in der Linken eine Lyra hält. Vor dem Sockel befindet sich eine polierte Granit-Grabplatte, welche zuerst vergoldet war und den Namen von Adelmann und seiner Freu führte. Adelmann ging zu Lebzeiten einer Karriere als Offizier und Schriftsteller nach.

Als Spross eines schwäbischen Adelsgeschlechts erblickt Alfred Adelmann von Adelmannsfelden am 4. Juli 1848 in Stuttgart das Licht der Welt. Der Name Adelmannsfelden geht hierbei auf eine Burg im Ostalbkreis zurück. Nach erfolgreichem Besuch des Gymnasiums in Stuttgart zieht es Adelmann 1864 an die Kriegsschule in Ludwigsburg. Bereits in jungen Jahren hatte der Adlige die militärische Laufbahn fest im Blick. Mit Ausbruch des deutschen Krieges zwischen Österreich und Preußen 1866 wurde Adelmann zum Offizier ernannt und der Reserve überstellt. Nach Friedensschluss ging er für ein weiteres Jahr an die Leutenantsschule in Ludwigsburg. Er wurde schließlich zum Secondelieutenant des 3. Reiter-Regiment König Wilhelm. Neben der militärischen Laufbahn begann Adelmann aber auch literarische Werke zu veröffentlichen, zum Beispiel die Novelle „Mathilde“ im Jahr 1869.

Nach einer weiteren Beförderung zum Premierlieutenant nimmt Adelmann am Deutsch-Französischen Krieg in den Jahren 1870 und 1871 teil. Für seine Kriegsleistungen wird er mit dem Eisernen Kreuz geehrt. Neben kriegerischen Aktivitäten nutzte Adelmann die Kriegszeit nebenbei zum Schreiben vieler Schriften bestehend aus Erinnerungen, Skizzen, Romanen und Novellen. Zudem nutzte er die Zeit um viele Reisen zu absolvieren, unter anderem nach Skandinavien, Österreich, Ungarn und Italien. Er ging 1876 noch mal zum Regiment zurück und wurde beispielsweise zum Rittmeister befördert und war persönlicher Adjutant vom württembergischen König Willhelm II. Im Jahr 1880 schied Adelmann aus eigenem Wunsch jedoch aus der Armee aus, um sich an der Universität Berlin ganz seinen literarischen Werken zu widmen. Nach mehren Umzügen beispielsweise nach Paris, der italienischen Rivera und Hennef an der Sieg zog Adelmann schlussendlich 1886 nach Wiesbaden. Hier verstarb er am 18. April 1887 im Alter von nur 38 Jahren. Im wurde ein opulentes Grabmal auf dem Wiesbadener Nordfriedhof hergerichtet.