Grab von Komponist Karl Dietrich (1927-2014) Grabstätte als Historische Familiengrabanlage - Grabwand mit Grabstein - Weimar / Hauptfriedhof

Historische Familiengrabstätte des Komponisten Karl Dietrich

Die Grabstätte des Komponisten und Professors für Komposition Karl Dietrich an der Hochschule Franz List in Weimar befindet sich auf dem historischen Hauptfriedhof in Weimar. Eingebettet unter Bäumen wurde er in einer großen historischen Familiengrabanlage als Gemeinschaftsgrab aus Sandstein bestattet. Bei der Grabanlage von Karl Dietrich handelt es sich um ein historistisches Gesamtkunstwerk mit Einfassung, Steinpfosten, Sitzbänken und einer großen Grabwand. Schwarz polierte Granitplatten dienen zur Aufnahme der Grabinschriften. Die Grabanlage aus der Gründerzeit bedient sich klassischen Gestaltungselementen, die anlehnend an den Zeitgeschmack der späten industriellen Revolution neu interpretiert wurden. Karl Dietrich steht nach wie vor für ein außergewöhnliches Zusammenspiel von Modernität und traditioneller Kompositionstechnik. Zu Lebzeiten meisterte und beherrschte er alle Orchesterfarben perfekt.

Karl Dietrich wird im Jahr 1927 im Eichsfeld geboren. Sein Vater förderte bereits sein musikalisches Talent und gab ihm bereits im Alter von nur drei Jahren Klavierunterricht. Mit sechs Jahren unterrichtete Vater Dietrich Sohn Kahl die Notenschrift. Ebenfalls begann Karl Dietrich mit dem Orgel Spielen in der Wachstedter Kirche. Ab 1939 war Karl Dietrich Schüler am Gymnasium Dingelstädt, an dem er auch das Abitur machte. 1949 zog es ihn zunächst nach Jena zum Studium, später dann nach Weimar an die Hochschule für Musik Franz Liszt. Dort war Karl Dietrich ab 1954 Dozent für Musiktheorie und Gehörbildung.  30 Jahre später hielt Dietrich die Professur für Komposition und Tonsatz inne. Daneben gründete er 1988 den Thrüinger Landesverband innerhalb des Deutschen Komponistenverbandes mit und war dessen stellvertretender Vorsitzender. 1996 zog Karl Dietrich in den Weimarer Ortsteil Legefeld, wo ihm nach seinem Tod eine Straße gewidmet wurde. 2007 machte sein Geburtsort Wachstedt Karl Dietrich zum Ehrenbürger.

Der Komponist Karl Dietrich kann auf ein umfassendes Werk zurückblicken, welches neben Kammermusik und Liederzyklen vor allem Konzerte, acht Sinfonien und zwei Opern beinhaltet. Seine Sinfonien und Opern wurden allesamt aufgeführt, teilweise mehrmals. Daneben wurde posthum die „Rupert Mayer-Reflexionen für Orgel“ bei einer Papst Audienz im Jahr 2016 dem Papst Franziskus überreicht. Das Stück soll bei einer möglicherweise zukünftigen Heiligsprechung von Rupert Mayer gespielt werden. Für seinen Widerstand gegen die NS-Diktatur wurde Mayer bereits 1987 heiliggesprochen. Die letzte Anekdote zeigt bereits wie wichtig das Christentum im Leben Karl Dietrichs war. Er war getaufter Katholik und verarbeitete viele christliche Inhalte innerhalb seiner Werke.

Der Lebensabend von Professor Karl Dietrich war von einer langen, schweren Krankheit gekennzeichnet, an deren Folge der Komponist im Alter von 86 Jahren 2014 verstarb. Er wurde auf dem Hauptfriedhof Weimar beigesetzt. Nach wie vor zählt Karl Dietrich zu den hervorstechendsten Personen der thüringischen und weimarischen Musikszene.

Professor Karl Dietrich (Hochschule für Musik Franz List in Weimar) gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten des Musiklebens in Thüringen und insbesondere in Weimar.

unbekannt