Einzelgrabstätte von Diethelm Hoener (Geschäftsmann) - Grabskulptur aus Marmor - Köln / Melaten Friedhof

Das Grab des Geschäftsmannes Diethelm Hoener

Eine außergewöhnlich stilvolle und opulent gestaltete Grabstätte auf dem ehrwürdigen Friedhof Köln Melaten ist die letzte Ruhestätte des Deutschen Geschäftsmannes und ehemaligen Helmut Kohl (CDU) Vertrauten. Die mit Buchsbäumen und Kies gestaltete Grabstätte wird von einer handwerklich meisterhaften Grabskulptur aus Marmor gekrönt, die auf einem schwarzen Granit Sockel ruht. Der Multimillionär Diethelm Heoner war eng mit der politischen Landschaft der CDU und insbesondere Helmut Kohl verwoben. Er war seinerzeit Zeichen der engen Verflechtung der CDU und dem Großkapital der Deutschen Nachkriegswirtschaft.

Diethelm Hoener war Zeit seines Lebens, aber auch durchaus darüber hinaus, eine mysteriöse Figur. Allzu viel ist über den öffentlichkeitsscheuen und medienmeidenden Hoener nicht bekannt. Diethelm Hoener wurde am 08. August 1940 geboren und hat in jungen Jahren Betriebswirtschaft und Recht in Köln, Göttingen und an der University of California in Berkeley studiert. Zuerst arbeitete Hoener als Bankmanager. Später durchlief er eine große Karriere bei Morgan Stanley und anderen Unternehmen als Investmentbanker. Hoener häufte ein großes Vermögen mit Aktienspekulationen und Investments in amerikanische Computerfirmen an.

Damals berichtete die französische Tageszeitung „Le Parisien“. Sie war nach seinem Tod an Geheimdokumente gelangt, welche Hoener zu Lebzeiten gefertigt und zur Sicherheit an Freunde übergeben hatte. Er lebte zuletzt in ständiger Todesangst. Bereits seit dem Jahr 1985 besaß Hoener eine opulente Villa in Cannes an der Côte d’Azur. Hoener baute die Villa regelrecht in eine Festung mit hohen Mauern, Stahlspitzen, sowie Scheinwerfer- und Videoüberwachung um. Hoener vermutete, dass von den nach der Wiedervereinigung Deutschlands ausgehandelten deutschen Milliardenhilfen für die ehemalige Sowjetunion ein Großteil gestohlen und veruntreut wurde. Hoener verdächtigte die Russen mit dem veruntreuten Geld Industriespionage in den USA zu finanzieren, damit sie an Geheimnisse der Hochtechnologie-Branche gelangen. Seine Ängste und Anschuldigungen waren dabei so konkret, dass Hoener sogar über einen Berater Bill Clintons Kontakt zum CIA herstellte.

Diethelm Hoener wurde am 17. Januar 2001 Tod in seiner französischen Villa in Cannes gefunden. Hoener wurde 60 Jahre alt. Er lag mit gebrochenem Genick am Fuß seiner Kellertreppe. Es sah danach aus, dass er die Treppe kopfüber heruntergefallen wäre. Allerdings zitierte Le Parisien ein medizinisches Gutachten, welches die Position des Leichnams am Boden für solch einen Sturz als unnatürlich charakterisierte. Darauf hin begann die südfranzösische Staatsanwalt Grasse mit Ermittlungen. Der Anwalt von Hoeners Witwe Christian Curtil ging hingegen damals von einem Unfall oder Suizid aus. Höner sei zuletzt schwer zuckerkrank und seit einiger Zeit auch alkoholsüchtig gewesen. Curtil hielt einen Suizid oder einen Sturz in alkoholisiertem Zustand für wahrscheinlicher.

Diethelm Hoener war eng mit der politischen Landschaft verwoben, allen voran Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und weiteren CDU-Politikern. Daneben wurde er sogar vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton geehrt, als Konsequenz für seinen Beitrag zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen. Für den Aufbau seiner Stiftung für den Deutschen Zukunftspreis wurde Diethelm Hoener zudem vom ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog mit dem großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zudem hielt er den Titel „ständiger Ehrengast“ an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ).

Eine in Proportion und Haltung meisterhafte Marmor Skulptur bildet den Abschluss einer dezent und würdevoll gestalteten Grabgestaltung aus Buchs & Kies.

Dierk Werner