Willy Millowitsch: Grab, Grabstätte mit Grabstein des Schauspielers auf dem Melatenfriedhof in Köln

Nachkriegszeit, spätere Karriere und Schlagergesang ab 1960

Zum Glück für Millowitsch wurde das eigene „Millowitsch-Theater“ in Köln während der Bombenangriffe des zweiten Weltkriegs nur wenig beschädigt, sodass ab 1945 der Schauspielbetrieb auf Treiben des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer wiederaufgenommen werden konnte. Bis 1949 fanden sogar täglich Vorstellungen statt, bei denen Millowitsch häufig selbst und häufig mit Schwester Lucy Millowitsch auf der Bühne performte. Ab 1949 war Millowitsch nicht nur im heimischen Theater, sondern zunehmend auch auf der Kinobühne zu sehen. Bis 1996 spielte er über 125 Filmrollen sowie diverse Serien. Dieses Nebeneinkommen half ihm den schwankenden Erfolg des eigenen Theaters zu kompensieren. Dieses erlang 1953 dann das erste Mal überregionale Bekanntheit, als das Stück „Etappenphasen“ des Dichters Karl Bunje Live-Übertragen wurde. Seit diesem Stück wurden zahlreiche Lustspiele in den kommenden Jahrzehnten übertragen. Seit den 1960er Jahren versuchte sich Millowitsch überdies als Schlagersänger. Dabei konnte er sogar einen Plattenvertrag bei Ariola erlangen. Seine Schlager sind vor allem im Bereich der Karnevals- und Stimmungslieder auszumachen, wie beispielsweise sein größter Erfolg „Schnaps, das war sein letztes Wort“ aus dem Jahr 1960.

Willy Millowitsch verstarb am 20. September 1999 im Kölner St. Elisabeth-Krankenhaus an Herzversagen. Er wurde 90 Jahre alt. Dem Kölner Urgestein und Pionier der typisch-rheinischen Frohnatur wurde eine opulente Begräbniszeremonie gewährt. So fand fünf Tage nach seinem Tod eine Trauerfeier im Kölner Rathaus statt- Gäste waren unter anderem der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement, Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes und Oberbürgermeister Norbert Burger sowie etliche Kollegen und Kolleginnen aus dem Bereich der Kultur und Kunst. Im Anschluss an die Trauerfeier wurde Millowitsch zudem eine Totenmesse unter Weihbischof Dr. Friedhelm Hofmann und Dompropst Bernard Henrichs im Kölner Dom zu Teil. Als der Sarg Millowitsch‘ den Dom verließ, spielte Domorganist Professor Clemens Ganz „Ich ben ene kölsche Jung“ an. Unzählige Kölner und Kölnerinnen wohnten der Trauerprozedur bei.

Zu Lebzeiten war Willy Millowitsch zweimal verheiratet. Zum einen vermählte er sich 1939 mit Linny Lüttgen. Nach der Scheidung von Lüttgen heiratete Millowitsch im Jahr 1946 Gerda Feldhoff. Der Ehe entsprangen vier Kinder – Katarina, Peter, Susanne und Mariele Millowitsch. Bis auf Susanne gingen alle Kinder der Schauspielerei nach. Auch zahlreiche Auszeichnungen konnte Willy Millowitsch während seines ereignisreichen Lebens sammeln. Zu den wichtigsten zählen unter anderem

• 1983 die erste, vom WDR durchgeführte Verleihung des Telestars,
• 1989 die Verleihung der Ehrenbürgerwürde Kölns und des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalens,
• 1990 und 1992 die Verleihung des Bambis,
• 1992 die Errichtung eines Denkmals (finanziert von Harry Owens)
• Sowie 1994 die Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes.

Ming Lieblingswörtsche, heiss Kölle Alaaf!

Willy Millowitsch