Grabstätte Friedrich Siemens (Fabrikant) - historisches Grabdenkmal mit Grabengel - Dresden / Neuer Annenfriedhof

Grabstätte des Fabrikanten Friedrich Siemens

Der Fabrikant und Unternehmer Friedrich Siemens hat seine letzte Ruhestätte auf dem neuen Annenfriedhof in Dresden gefunden. Gleich am Haupteingang des Friedhofes befindet sich eine beeindruckende Säulenhalle mit einer Perlenkette von opulent und eindrucksvoll gestalteten Grabanlagen der ehemaligen Dresdner Oberschicht. Ein überlebensgroßer männlicher Grabengel ist gestalterisches Hauptelement dieser historischen Grabstätte. Mit ernster Miene und erhobenen Haupt wirt er ernst und gebieterisch und versetzt den Besucher in einen Zustand von Demut und Bewunderung. Im Hintergrund der Engel Skulptur gehen Wandmalerei und skulpturale Gestaltungselemente fließend ineinander über. Friedrich Siemens war ein deutscher Unternehmer aus der Familie Siemens und ein Bruder von Werner von Siemens. Als Autodidakt und genialer Erfinder erschuf er in Dresden im Laufe der Jahre ein großes Firmenimperium, das stetig erweitert wurde. Er war bekannt für seinen Erfindergeist und verstand es in seinen Fabriken die Arbeiter mit Produktionsprämien zu motivieren.

Friedrich August Siemens wird am 8. Dezember 1826 geboren als sogenanntes Sieben-Monats-Kind. Durch die Frühgeburt war seine körperliche und geistige Entwicklung von Verzögerung geprägt. Seine Eltern Christian Ferdinand Siemens und Eleonore Henriette Deichmann starben früh, sodass er ab 1840 bei seinem Onkle aufwuchs. Seine Jugend war geprägt von zahlreichen Krankheitsphasen und wenig Geld. Vieles seines Wissens erarbeitete sich Friedrich daher autodidaktisch. Mit 15 Jahren heuerte Friedrich Siemens als Schiffsjunge an, um auch körperliche Fertigkeiten auszubilden. Danach arbeitete er im Unternehmen seines bekannten Bruders Werner von Siemens in Großbritannien. Das dort erlangte Wissen nutzte Friedrich Siemens um 1865 die Vorläuferfirma der Friedrich Siemens Industrieofenbau (FSI) zu gründen. Sein Bruder Hans Siemens gründete 1862 zur Komplettierung des Geschäftsmodells die Dresdner Glasfabrik. Hans Siemens verstirbt indes im Jahr 1867, sodass in der Folge Friedrich Siemens seine Glasfabrik übernimmt. Ab 1868 produzierte Friedrich Siemens monatlich gute zwei Millionen Glasflaschen. 1874 konstruierte er im Auftrag von Friedrich Küchenmeister einen Krematoriumofen. Seine erfinderischen Verdienste wurden 1900 von der Technischen Hochschule Dresden mit der Ehrendoktorwürde gewürdigt. Er forschte bis zu seinem Tod am 24. Mai 1904 in Dresden weiter und war im Aufsichtsrat seiner Firma vertreten. Friedrich Siemens wurde 77 Jahre alt und wurde auf dem Neuen Annenfriedhof in Dresden beigesetzt.

Für augenblicklichen Gewinn verkaufe ich die Zukunft nicht

Werner von Siemens